Quarter Horse, 165 cm
Geb.: 19. Feb 1992 in Columbia/ Lousiana USA
Gest.: 12.12.2012 in Vale da Muda/ Portugal
Unsere Robin war und ist ein zweifelhaftes Vergnügen. Eine Zicke, wie sie im Buche steht. Das war schliesslich auch der Grund, warum wir überhaupt zusammenkamen... Als Karamo nicht mehr war, stand El Ninho allein auf der Weide. Er war ohnehin schon zu wild für uns gworden, so sehr, dass wir uns entschlossen, ihn legen zu lassen (kastrieren). Zu dieser Zeit bekamen wir einen Anruf von einem Pferdenachbarn, der von unserem Unglücksfall gehört hatte...das hatte wohl jeder... Er meinte: "Wo viel Schatten ist, da ist auch Licht! Da ich mir endlich mein Traumpferd holen möchte und nur Platz für 4 Pferde habe, möchte ich euch meine Robin anbieten". Ich war im ersten Moment sprachlos und wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Die Stute ist ein Vermögen wert und als er mir dann den Preis sagte, tja, da warteten wir eigentlich nur noch auf El Ninhos "Eingriff" und die baldige Genesung, um die Stute zu uns zu holen. Unser Nachbar trennte sich von ihr, wie bei einer Scheidung: unüberbrückbare Differenzen... Inzwischen verstehe ich, was er damit meinte... Die Dame lässt bitten... Es ging ihm , wie mir, wie wohl vielen anderen. Robinclu ist Halter Champion 1993, das ist eine Weile her, aber ihre Berufung: sich hinzustellen und hübsch zu sein. Das macht sie dann auch am liebsten: stellt sich ganz hübsch hin.... nicht sooo interessant bei einem Ausritt. In der Gruppe ist sie anders - fleissig und Jonas bedauert immerwieder, dass ich selbst nie die Gelegenheit hatte mit unserer zwischenzeitlichen Rentnerin zu galoppieren. Es soll ein Traum gewesen sein. 
Durch Robin fing Jonas erst richtig das Reiten an und musste einige ihrer Tricks überstehen, sodass ihn heut nichts so leicht aus dem Sattel holt. Robin ging ganz gern rückwärts in Schluchten, oder bog in vollem Galopp abruppt in einen dichten Wald ein und verschwand im Unterholz. Nun, das haben wir alle hinter uns. Als Jonas nach zwei erlebnisreichen Jahren auf einem Nachtritt war, spürte er, dass Robin unseren Abenteuerritten zwar standhält, aber nur noch mit Ehrgeiz und nicht mehr mit Elan und so flüsterte er ihr an der Weide angekommen ein Versprechen ins Ohr: von nun an sollte sie höchstens noch kleine Kinder tragen. Sie sei jetzt ofiziell in Rente. Da Robin uns in zwei Arbeitjahren doch so viel gegeben hat, tut uns ihr Gnadenbrot nicht leid. Uns ist auch klar, dass Robin nicht auf natürlichem Wege von uns gehen wird, wenn ihr das Leben zu schwer fallen wird, wissen wir, was zu tun sein wird. Sie leidet, wie sehr viele Quarters, an Athrose, die ihr in kühlen Winternächten zu schaffen macht. Nach ihrer "amerikanische Showpferd Aufzucht" (Steroide, Anabolika), wurde sie dann Verkauft und machte einen Entzug durch. Sie leidet seit dem an Rehe. Wir haben einen guten Schmied, der ihr die Eisen mit der Öffnung nach vorn aufnagelt und sie läuft erfreulich gut damit. Robin ist schwer auf Gewicht zu halten, da sie bei der kleinsten Abweichung sichtbar abbaut. Wir hätten uns kein anstrengenderes Pferd für Jonas Reiteinstieg aussuchen können. Unsere Robin wird sich nicht mehr ändern und wir werden ihr die Rente so angenehm wie möglich machen. Sie ist noch jung (19 Jahre) und wir haben sicher noch einige Jahre mit ihr und sie hat noch ein oder zwei wichtige Aufgaben zu erfüllen....